Am 26. Oktober 2013 war es so weit und knapp 200 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus dem gesamten Bundesgebiet reisten nach Hildesheim, um ihren Meisterbrief von Kammerpräsident Delfino Roman persönlich in Empfang zu nehmen. Doch vor diesem großenAugenblick hielt die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen noch ein vielseitiges und dem Anlass entsprechendes Programm bereit.
In seiner Begrüßung betonte Roman zu Recht, dass es immer eine besondere Herausforderung ist, seinen Meistertitel zu erlangen. Nicht selten müssenMeisterschüler und ihre Angehörigen dafür große finanzielle Einbußen und persönliche Einschränkungen in Kauf nehmen. Viele der 333 Meister, die ihren Meistertitel im Berufsbildungszentrum Hitdesheimerworben haben, mussten über einen langen Zeitraum weit reisen oder die Woche über im Internat des Berufsbildungszentrums bleiben. Umso größer war die Freude, dass diese doch entbehrungsreiche Zeit nun ein Ende hat.
Mit der Meisterfeier 2013 hat die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen in diesem Jahr erstmalig einen ganz besonderen Rahmen für die Übergabe der Meisterbriefe geschaffen. Als Showacts waren unter anderem das „International Rope Skipping ShowTeam“ und das Tanzduo „2levitate“ mit von der Partie und sorgten für eindrucks- und stimmungsvolle Momente auf der Bühne.
Welch guten Ruf das Südniedersächsische Handwerk auch in der Politik genießt, bestätigte die Anwesenheit des Wirtschaftsministers OlafLies (SPD), der mit großer Hochachtung vor der Ausbildungsleistung des Südniedersächsischen Handwerks seine Festrede hielt. Schwerpunkt seiner Rede war die Bedeutung des Handwerks für die Wirtschaftskraft des Landes und das duale Ausbildungssystem in Deutschland. „Das Land Niedersachsen steht den neuen Meisterinnen und Meistern auch bei Existenzgründungen zur Seite“; versprach der Minister. Schon jetzt gebe es über das Ministerium intensive Beratungsangebote. Ab 2014 seien, laut Lies, auch Mikrostarterdarlehen vom Land als Wirtschaftsförderung geplant. Darlehen zwischen 5.000 und 30.000 Euro sollen gerade Handwerksmeistern den Start in die Selbstständigkeit erleichtern. Lies versprach außerdem, sich persönlich um den Ausbau und die Verbesserung des dualen Systems zu kümmern. „Denn Tradition heißt nicht, nur Altes zu bewahren. Die Jungmeister von heute, bilden schließlich die Fachkräfte von morgen aus. Schüler sind unorientiert, aber die Meisterausbildung kann das Tor in eine große Zukunft sein“ erklärte Lies.
Insgesamt haben 333 Meisterinnen und Meister von Oktober 2012 bis Oktober 2013 ihren Meister gemacht. Präsident Roman überreichte während der Meisterfeier 184 Briefe an zwölf Berufsgruppen. Eine besondere Ehrung wurde Maler- und Lackierermeisterin Isabell Glaß zuteil, die für ihre ausgezeichnete berufliche Leistung mit einem Sonderpreis im Wert von 1.000 Euro des Serviceclubs Soroptimist International geehrt wurde. Die Organisation engagiert sich weltweit für die Verbesserung von Lebensbedingungen für Frauen und Kinder. Die Präsidentin des Clubs Hildesheim, Dr. Lucia Ruhnau, erklärte in ihrer Laudatio, dass Glaß mit ihrer Vita und Ausbildungsgeschichte ein Vorbild für viele Frauen sein könne.
Im Anschluss an die Preisverleihung und die Briefvergabe wurde es noch einmal still im Saal und ein letztes Mal traten Laura & Pavel mit ihren atemberaubenden Akrobatik- und Tanzkünsten auf. Dann erlosch das Licht und einige der 1000 Gäste wollten die Halle bereits verlassen, als sich während der laufenden Filmmusik des legendären Fernsehspots des Handwerks („Was wäre das Leben ohne das Handwerk?“) das große Finale ankündigte. Mit einem Knall, Konfettiregen und einem fallenden Vorhang beendete die Handwerkskammer unter tosendem Applaus ihre erste große Meisterfeier in Südniedersachsen. „Einen würdigen Rahmen zu schaffen und Tränen in den Augen der Gäste waren unser Ziel. Ich denke, das ist dem Team der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen mehr als gelungen und die Erwartungen wurden in vielerlei Hinsicht sogar übertroffen“; freut sich Pressesprecherin Julia Danne über den Gemeinschaftserfolg.
Artikel: Julia Danne, Foto: Hans Starosta